Freitag, 20. Dezember 2013

Frohe Weihnachten!

Jetzt ist schon der 20. Dezember und neben mir liegt ein riesiger Haufen aus Schlafsack, Klamotten und Campinggeschirr, der darauf wartet, im großen Rucksack verstaut zu werden. Aber vor allem dürfen ein Marzipan-Stollen (seit Nikolaus musste ich echt aufpassen, dass die Weihnachtsmaus ihn nicht doch isst...), ein Windlicht (elektrisch, denn offenes Feuer kommt hier nicht so gut an) und vor allem die beiden Pakete nicht fehlen. Denn morgen gehts los zum Weihnachts-Road-Trip! Wie beim letzten Mal mieten vier Freunde und ich uns ein Auto und dann werden wir ab morgen bis kurz vor Silvester an der Küste entlang in den Süden fahren. Weihnachten  am Strand zu zelten wird bestimmt etwas Besonderes!

Ich werde versuchen, mich zwischen den Jahren noch einmal zu melden, kann aber nix versprechen (:

Deshalb wünsche ich schon jetzt allen Freunden hier in Australien, meiner Au Pair Kollegin in England, allen fleißigen Lesern aus Schweden, allen in Deutschland Gebliebenen oder wo auch immer du sein magst FROHE WEIHNACHTEN!!!

Sonntag, 15. Dezember 2013

3. Advent


Advent, Advent, die Sonne brennt. Dieses Wochenende haben wir hier 40°, sodass man es eigentlich nur noch im klimatisierten Haus oder im Wasser aushalten kann. Immerhin ist es nicht schwül, sondern eine ziemlich trockene Hitze, aber wäre ich ein Schokoladen-Weihnachtsmann, läge ich als unscheinbare Schoko-Pfütze irgendwo auf dem Boden. Im Hochsommer wird es sogar noch ein paar Grad wärmer werden, doch schon jetzt geht keiner mehr ohne die australische Grundausstattung (Hut, Wasser, Sonnencreme und -brille) aus dem Haus. In manchen Momenten wäre ich dann doch gerne zu Hause in der Kälte.

Das Gute am Wetter ist jedoch, dass ich diese Woche mal wieder ein paar Wassersportarten ausprobieren konnte. Am Montag bin ich das erste Mal surfen gewesen! Das hat super viel Spaß gemacht, nur am nächsten Tag hatte ich einen Muskelkater in den Oberarmen und riesige blaue Flecken am Ellenbogen. Mein Ziel für diesen Sommer ist es jetzt, einmal eine Welle im Stehen zu surfen. Ein paar Monate habe ich dafür ja noch!
Als ich ein paar Stunden nur mit G hatte, wollte er mit mir hier am Riff schnorcheln gehen. Zwar war der Wind zu stark, sodass immer wieder Salzwasser in die Schnorchel gelangte, aber die Idee von ihm fand ich super! Wir werden es bestimmt noch einmal probieren! Und am Samstag war ich endlich mal wieder mit dem Outdoor Club auf dem Mathilda Bay zum Kanufahren. Oder Kanuschwimmen. Denn bei der Hitze sind wir irgendwie mehr im Wasser als im Boot gewesen, aber das Aufrichten der Kanus muss ja auch regelmäßig geübt werden…
 
Das Beste in dieser Woche waren die Konzerte am Freitag- und Samstagabend. Als erstes hat ein Freund noch Karten für PASSENGER bekommen. Das Konzert war richtig gut!!! Seine Stimme live zu hören ist noch tausendmal besser als sonst!
Die Stimmung von WASO Symphony in the City kann ich gar nicht beschreiben. Carina und ich saßen mit 20.000 anderen Leuten im Langley Park und haben mit der Skyline von Perth im Hintergrund gepicknickt, während über dem Swan River hinter Palmen die Sonne unterging. Das WASO spielte einen bunten Mix aus bekannten Stücken, wie Schindlers Liste, die 1812 Ouvertüre und Filmmusik von Herr der Ringe und Starwars. Solche Momente würde ich am liebsten in einem Glas konservieren und mit nach Hause nehmen!

Passenger
Buch + selbstgebackene Zimtsterne + Strand + Wasser
 + Kiterace Championships= AUSTRALIEN
WASO
Weihnachtsbäckerei
WASO
WASO

Surfen am Trigg Beach
WASO

Sonntag, 8. Dezember 2013

Schnee

So langsam wird es bei uns weihnachtlich. Seit dieser Woche steht ein Baum im Wohnzimmer, der sofort geschmückt wurde und die ersten Geschenke liegen auch schon drunter. Viele Familien haben eine Plastiktanne, aber ich habe Glück: Jetzt duftet es nach Weihnachen! Ich glaube nächste Woche muss ich mit den Kindern mal Kekse backen. Überall gibt es kleine Weihnachtsmärke, bzw. eher Kreativmärkte, denn ohne gebrannte Mandeln, Glühwein und abgefrorene Zehen geht bei mir kein Markt als Weihnachtsmarkt durch. Leider werde ich den Christmas Day nicht mit meiner Familie verbringen können, weil ich auf einem Road Trip im Süden unterwegs bin. Aber Heiligabend am Strand zu verbringen ist bestimmt auch eine Erfahrung! Ich werde davon berichten!

Das habe hier ich heute gehört :)

Am Samstag hatte ich mit A (7) eine lustige Unterhaltung, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Wir waren gerade nach dem Strand auf dem Weg nach Hause und während des Nachmittags war es ziemlich stürmisch und kälter geworden. Da fragte mich A plötzlich: "Ist es im Winter so kalt in Deutschland?" Ja, es war gerade für autralische Verhältnisse eher kühl aber wir hatten immerhin noch Schwimmsachen an! Ich musste mir also das Lachen verkneifen antwortete: "Nein, es ist noch viel kälter. Es ist so kalt, dass die Seen zufrieren." "Wirklich?!? Und was ist dann unter dem Eis?" "Darunter ist Wasser. Aber das ist dann ganz kalt. Da kann man dann nicht schwimmen. Und im Winter schneit es auch." A's Augen wurden immer größer. "Du hast schon einmal einen Scheemann gebaut?!? Wie geht das?" "Nicht nur einen. Gefühlt hunderte jeden Winter. Man formt einfach eine Schneekugel und rollt die so lange über den Boden, bis sie ganz groß geworden ist. Das macht man dreimal und stapelt die Kugeln dann übereinander" Bringt echt Spaß einem Kind zu erklären, wie ein Schneemann gebaut wird! "Oh. Ist der Schnee nicht ganz hart?" "Äh... nee. Dann nicht. Es gibt halt harten und weichen und matschigen und ganz feinen Schnee." Das ging dann noch ein bisschen länger so. Sie hatte Schnee bisher immer nur in Filmen und auf Bildern gesehen! Ich kam mir ein bisschen bescheuert vor zu erklären, dass es im Winter in Deutschland RICHTIG kalt werden kann und dass Schnee aus Wasser besteht und "Ja, man kann Schnee essen."

Freitag, 6. Dezember 2013

Nikolaus

Heute Nacht ist der Nikolaus bei mir vorbeigekommen! Der 6. Dezember ist für australische Kinder ein ganz normaler Tag, aber für mich hat er extra einen Umweg nach Perth gemacht. Da er die Flip Flops so schwierig füllen konnte, hat er zwei Päckchen in mein Zimmer gestellt. Jetzt muss ich doch nicht ohne Stollen, Gelee- und Zimtsterne und MARZIPAN auskommen! Sogar ein DIY Adventskranz war dabei :) Vielen Dank, lieber Nikolaus! Ich habe mich riesig gefreut!



Montag, 2. Dezember 2013

Road Trip: Wave Rock

Dieses Wochenende bin ich das erste Mal richtig aus Perth rausgekommen und es hat sich gelohnt!!!

Dazu nimmt man 5 lustige, etwas verrückte Leute (Flo, Maria, Jenny, Luise et moi), 1 Mietauto, 2 Tankfüllungen, 1 Großeinkauf bei Coles, 2 Zelte mit Campingsausrüstung, literweise gute Laune und auf gehts! Unser Ziel war der Wave Rock, eine eine etwa 2,7 Milliarden Jahre alte Granit-Gesteinsformation, die im Laufe der Zeit durch Erosion und Witterung zu einer Welle geformt wurde. Sie ist 15 Meter hoch und etwa 110 Meter lang. Das sollte man gesehen haben!

Am Freitagabend haben wir uns in Leederville/Perth getroffen, um Proviant zu holen und eine Riesen Portion Kartoffelsalat zu machen. Die reichte dann für die nächsten Tage. Nachdem wir am nächsten Morgen das Auto abgeholt und bis zum Dach beladen haben, ging es los in Richtung Hyden. Nach einiger Zeit merkt man, dass Perth wirklich die mit isolierteste Stadt der Welt ist. Wenn man wie ich hier landet, bekommt man das gar nicht so mit, denn es gibt alles, was eine normale Großstadt so hat. Doch wenn man ein bisschen über den Tellerrand hinausschaut, ist dort nicht mehr viel. Im Outback herrscht eine ewige, eintönige Weite: Zwischen einzelnen Orten/ Häuseransammlungen liegen nicht selten 50km und dazwischen ist nichts außer ein paar Bäumen, Papageien und roter Erde. Radio- , Telefon- und Internetempfang konnten wir natürlich vergessen. Man kann einfach 200km geradeaus fahren und trifft dabei eine Handvoll Autos - faszinierend, aber auf Dauer langweilig.
Hier im Ouback bin ich das erste Mal selber Auto gefahren! Die 1000km haben Flo und ich sich geteilt - Tempomat rein und los! Der Linksverkehr fühlt sich schon total normal an, mal sehen wie es wird, wenn ich irgendwann wieder rechts fahren muss...Wie erkennt man Ausländer am Steuer? Statt zu Blinken machen sie ersteinmal den Scheibenwischer an. Diesen Reflex muss ich mir noch abgewöhnen, aber sonst fühlten sich alle sicher :)

Am Wave Rock angekommen haben wir einen kleinen Spaziergang unter und über den Stein entlang gemacht, von wo aus man eine gigantische Sicht über Australien hat! Eigentlich wollten wir in Kulin übernachten, aber der Campingplatz war so heruntergekommen, dass wir schnell nach Corrigin geflüchtet sind. Dafür gab es dort eine ziemlich gut angestattete Camp-Kitchen und unser Gill-Meister zauberte ganz australisch ein paar Steaks auf dem BBQ. Dort im Outback sieht man nachts so viele Sterne, wie ich sie noch nie in meinem Leben gesehen habe! Deshalb haben wir einfach unsere Luftmatratzen nach draußen gelegt und statt unter der Zeltplane unter dem Sternenzelt geschlafen.

auf dem Wave Rock
Sonntag sind wir nach einem gemütlichen Frühstück zurück ans Meer nach Bunbry aufgebrochen. Dort beseitigten wir die letzten Kartoffelsalat-Reste und wollten eigentlich noch schwimmen gehen. Aber der Strand war so felsig, dass daraus nichts wurde. Egal! Der Weg ist das Ziel! Am Nachmittag mussten wir schließlich die letzte Strecke zurück nach Perth meistern und sind alle totmüde zu Hause angekommen. Die Zeit ging mal wieder viel zu schnell vorbei!!!

Übrigens hatten wir auf dem ganzen Trip eine ziemlich schlechte Känguru-Quote: von 4 gesichteten lagen 4 tot am Straßenrand...

Wenn du Lust hast, kann du dir unsere Route ja ansehen. Dann bekommst du ein besseres Gefühl für die Entfernungen.
Samstag: Leederville/Perth - Hyden (Wave Rock) - Kulin - Corrigin: 450km
Sonntag: Kondinin - Bunbury - Perth: 560km


Straßen im Outback

Abendessen :)


Erstaunlicherweise lernt man hier nicht nur eine Menge über Australien, sondern auch über Deutschland. Denn wenn Menschen aus allen Ecken Deutschlands (hier Görlitz, Köln, Reutlingen, Freiburg und ich als Fast-Hamburgerin) in einem kleinen Auto aufeinanderprallen, kommt es schon mal zu ein paar Sprachproblemen ("Lass uns mal raus setzten, es zieht hier." "Hä? Was zieht?" [In Görlitz streicht die Luft nur an einem vorbei]). Deshalb haben wir beschlossen ein Buch zum Thema Hochdeutsch - Dialekt zu verfassen. Damit kann man bestimmt einige Missverständnisse und Sprachprobleme vermeiden, gell? Bei positiver Resonanz wird die Liste zu einem Buch erweitert und verkauft und wir werden alle reich. So einfach ist das. Hier gibts einen exklusiven Einblick:

Getti/ Gotti (Baden) = Patentante/-onkel
Weckmann (Baden) = Gebäck aus weichem Süßteig
Seggel (Baden) = Dösbaddel (HH) = Depp
Wunderfitz (Baden) = jmd. Neugieriges
Zwuckel (Baden) = jmd. Kleines

Moin (HH) = Hallo/ Guten Tag/ Guten Morgen/ Guten Abend (Moin geht einfach immer!!!)
Franzbrötchen (HH) = süßes Zimtgebäck
Feudel (HH) = Wischmop
tüddeln (HH) = flunkern
klönen/ schnacken/ Klönschnack (HH) = plaudern, reden
luschern (HH) = spincken (Köln) = unerlaubtes, heimliches (nach)schauen

halve Hahn (Köln) = Käsebrötchen
Erpel (Köln) = Kartoffel
Viva Fasteluvent (Köln) = Schmutziger Dunschdig (Baden) = Weiberfastnacht 

Motschekiebchen (Ostdt.) = Marienkäfer (hört sich eher wie ein fleischfressendes Ungeheuer an)
taxeln (Ostdt.) = einkaufen
Witzkeks (Ostdt.) = Scherzkeks

Semmel = Weckle = Schrippe = Strippen = ganz normales helles Brötchen


Danke für das mega Wochenende, ihr 4! Ich hätte nicht erwartet, dass das sooo lustig wird. Nicht wahr, Flo?