Frohes Neues Jahr!!!
Ich kann gar nicht glauben, dass jetzt schon Januar ist! Denn damit habe
ich schon so gut wie die Hälfe meiner Au Pair Zeit hinter mir und bin nur noch
drei Monate in meiner Familie. Obwohl ich schon super viel gesehen habe, fühlt es sich an, als wenn ich gerade erst angekommen bin. In ganz genau 5 Monaten werde ich in HH landen, aber davor werde ich hoffentlich noch vieles entdecken. Ich freue mich schon auf April und Mai, wenn
ich mit drei Freundinnen die Ostküste bereise!
Aber zuerst war ich wie ich letztes Mal schongeschrieben habe über Weihnachten im Süden unterwegs. Wie bei der Wave Rock Tour waren wir zu fünft, haben uns ein Auto gemietet und dieses bis oben mit Essen, Wasserkanistern, Rucksäcken und Campingzeug beladen (Gegen die meisten Australier ist das allerdings nichts. Wenn die campen gehen, kommen gleich Tisch und Stühle, ein Kühlschrank, Feldetten, Lampen, eine Feuerschale, Tennisschläger, Angelausrüstung, Fahrräder, Kanus, ein geschmückter Weihnachtsbaum und Lichterketten mit. Fehlt nur noch ein aufblasbares Auto für Tagestouren...) Ich habe eine schlaue Karte gefunden, sodass du unsere Route besser sehen kannst.
21. Dezember
Los gehts! Unseren ersten Stop machen wir beim Dolphin Discovery Centre in Bunbury. Eigentlich kann man dort in der Bucht wilde Bottlenose Dolphins sehen, aber wir hatten Pech. Zum Gück kann man mit dem Ticket 2x wiederkommen! Nachdem wir zum ersten Mal das Zelt in Busselton aufgebaut haben, fahren wir zum 1,8km langen Jetty, von wo aus wir eine traumhafe Sicht über den Geographe Bay haben.
22. Dezember: 4. Advent
Morgens gehts zum Lighthouse am Cape Naturaliste. Eigentlich könnte der trail zum Whale Watching Point sehr schön sein, wenn es nur keine Fliegen gäbe. Die sind hier echt eine Pest! Am Anfang habe ich mich gefragt, warum manche Leute mit Blätterzweigen in der Hand spazieren gehen, aber jetzt macht das einen Sinn. Ohne diesen natürlichen Fächer würden sich die Viecher überall ins Gesicht setzen. Dementsprechend froh sind wir alle, als wir ins Auto flüchten und zum Wardan Aboriginal Centre fahren können. Dort führt uns eine Frau, die früher noch selbst in Zelten aus Zweigen und Blättern gelebt hat, durch das Camp und erklärt den Nutzen verschiedener Pflanzen und die Tradition nur von und mit der Natur zu leben. Dass sie dabei normale Kleidung trägt, scheint zuerst etwas widerspüchlich, aber sie erkärt, dass sie mit nur zwei verbliebenen Familien ihr urspüngliche Lebensform nicht mehr erhalten können. Ist echt interessant! Abends gehts wieder zurück zum Campingplatz in Busselton.
23. Dezember
Heute ist glaube ich der vollste Tag auf unserer Reise. Deshalb stehen wir schon früh auf, um möglichst viel vom Tag zu haben. Warum auch immer wurde das daylight saving 2009 in einem Volksentscheid in WA knapp abgelehnt, sodass um 4h die Sonne aufgeht und es deswegen schon um halb 8 stockdunkel ist. Das ist beim Campen mit nur einer kleinen Lampe im Gepäck nicht sonderlich praktisch...
Den Vormittag verbringen wir in der Margaret River Region und machen Stops an einer Cheese Factoy, einer Dried Fruits Factory, der Nougat Factory und zu allererst bei der Chocolate Factory. Typisch deutsch kommen wir natürlich vor der Öffnungszeit an, aber irgendwann öffnet sich doch das Tor zum Paradies: Schokolade in allen Variationen!!! Chocolate Bars, Nougat, Eis, Kuchen, Öl und vor allem verschiedene Storten Schokodrops zum kostenlosen Probieren. Ich hätte nicht gedacht, dass einem von Schokolade irgendwann schlecht werden kann ;-) Später machen wir noch eine Tour durch die Lake Cave - eine der fünf Tropfsteinhöhlen an der Caves Road. Da man auf dem Campingplatz in Augsta Kanus mieten kann, paddeln wir vor dem Abendessen auf dem Fluss eine Runde um die Molloy Island herum.
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| Chocolate Factory <3 |
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| Maria und ich über der Höhle |
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| Margaret River Wine Region |
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| Lake Cave |
24. Dezember: Weihnachten
Im Gloucester NP besteigen Martin, Mareike, Maria und ich mit einiger Überwindung einen 61m hohen Eukalyptus Baum. In dessen Stamm sind einfache Metallstäbe gehauen und außen dient zur Absicherung nur ein Metallnetz. Die Aussicht von oben macht aber alles wieder wett! Auf dem Weg nach Denmark beschießen wir kurzfristig zum Treetop Walk zu fahren. Dies ist eine lange Brücke auf Baumwipfelhöhe, von der aus man mal wieder super sehen kann. Ich hatte es mir so schön vorgestellt, am Heiligabend am Strand zu campen, aber natürlich muss es heute regnen. Im Nachhinein ist es jedoch gar nicht so schlecht im Hostel zu sein, weil man dort besser ein besseres Weihnachtsessen kochen kann... nee könnte. Wir zaubern verpfefferte Bratkartoffeln mit verbrannten Zwiebeln, Würsten (zur Feier des Tages gibts zum ersten Mal Fleisch) und Fertigsalat. Ist trotzdem ok. Und ohne Fliegen, dafür mit Kerzen und einer geschmückten Plastiktanne wird es sogar ein bisschen weihnachtlich! Nach einer kleinen Bescherung im Gemeinschaftsraum gehen Maria, Mareike und ich zur Midnight Mass. Beim gemeinsamen Charol Singing im Kerzenschein fühle ich ein bisschen wie an Weihnachten zu Hause. Ich werde es bestimmt nie vergessen "Silent Night, Holy Night", die Weihnachtsgeschichte und die Einsegnung auf englisch zu hören! Auch wenn die Weihnachtszeit hier anders war (und die Adventszeit ein paar Tiefpunkte hatte), möchte ich dieses Jahr nicht mit jemandem tauschen. Weihnachten 2013 in Australien ist etwas ganz Besonderes!
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| auf 60m Höhe |
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| nichts für Höhenangst... |
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| Giant Trees |
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| Treetop Walk II |
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| Treetop Walk |
25. Dezember
Die Elephant Rocks bei den Green Pools sind bisher mein absoluter Lieblingsort! Riesige graue Felsen ragen aus dem kristallklaren Wasser und etwas abseits vom Stand auf den Felsen sind keine Menschen weit und breit. Zwischen den Steinen sind tolle Muscheln, Anemonen und handtellergroße lilane Krebse. Heute übernachten wir das erste Mal in einem NP, dem Shelly Beach. Das Panorama dort ist der absolute Wahnsinn! Zwar gibs kein Wasser und Strom, aber dafür bauen wir das Zelt direkt am Strand vor grünen Bergen auf. Das ist soo schön! Am besten siehst du dir das Foto davon an.
26. Dezember
Zum Frühstück tragen wir die Luftmatratze an den Strand und essen in der atemberaubenden Kulisse. Dann packen wir unseren Kram wieder zusammen (jetzt haben wir ja schon eine Menge Übung dadrin), fahren zum Wind Park bei Albany, in den Torndirrup NP zu The Gap und The Natural Bridge und landen am Nachmittag wieder am neuen Campingplatz in Albany.
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| “Feet, what do I need you for when I have wings to fly?” |
27. Dezember
Heute steht eine lange Fahrt nach Osten Richtung Esperance an. Der Weg ist auf Dauer nicht sonderlich spannend: 5h lang geht es durch eine trockene, flache Landschaft hindurch und man hat das Gefühl nicht voranzukommen
. Irgenadwann kommen wir natürlich doch am Twilight Beach an. Dieser Stand hat den Ruf der schönste von WA zu sein - zu Recht! Unglaublich feiner Sand und klares Wasser, das wie fürs Schnorcheln gemacht ist. Die Kulisse ist ein perfektes Postkartenmotiv! Leider geht die Campingplanung für heute Nacht etwas drunter und drüber, was nach schließlich dazu führt, dass Mareike, Maria und ich auf einem Weg zwischen Kuhweiden irgendwo im Nirgendwo campen. Auf dem Gaskocher Spaghetti Cabonara zu machen während in der australischen Weite die Sonne untergeht und ohne eine Nachbarn in Sichtweite, war echt ein Erlebnis. Die meiste Zeit über ein lustiges...
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| Twilight Beach |
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| Twilight Beach II |
28. Dezember
Stell dir vor du wachst im Zelt auf, weil es hell ist, machst die Plane auf und das erste, was du siehst, sind eine Kuhherde, die dich anstiert und Kangaroos, die über die Weide hüpfen. Dieses Bild werde ich nicht vergessen!
Die meiste Zeit des Tages verbringen wir im Auto auf dem Weg nach Kalgoorlie, einer Stadt mitten im Ouback.
29. Dezember
Dummerweise wurde bei der Planung nicht bedacht, dass heute Sonntag ist und im Outback an diesem Tag nichts los ist. In den Ferien flüchten alle an die Küste, sodass alles, was wir eigentlich machen wollten, geschlossen ist. Trotzdem sehen wir uns am Vormittag den Super Pit an und finden
zufällig einen Gospel Gottesdienst. Der war mit einer Band und einem
mitreißenden priest lange nicht so verstaubt wie zu Hause. Da hier sonst nichts mehr los ist, beschließen wir, schon eine Tag früher nach Perth zurückzufahren.
Die Landschaft hier im Süden ist ziemlich abwechlungsreich: In der roten Holzkirche oder am Cape Naturaliste fühlte ich mich wie in Schweden, manchmal wie in den Tirol, die Outback Dörfchen haben Ähnlichkeit mit Orten in den USA und als ich im Regen auf tannengesäumte Kuhweiden sah, hätte ich auch in Bayern sein können.
Auf der ganzen Tour haben wir gute 2500km zurückgelegt. Hier in Australien ist das normal, aber wenn man bedenkt, dass man damit einmal von HH nach Lissabon fahren könnte, ist das schon etwas verrückt! Alle Strecken in Deutschland werden mir jetzt bestimmt ganz kurz vorkommen.
Schön, dass du es bis hierhin durchgehalten hast! Ist wirklich ein bisschen länger geworden, aber ich habe schon versucht, mich kurz zu halten. Ich werde so schnell wie möglich die Fotos hochladen!