Bevor wir nach Adelaide geflogen sind, hatten Maria und ich sehr unterschiedliche Meinungen über die Stadt gehört. Einige meinten, dass es dort seht schön sei und andere, dass es dort nichts zu sehen gebe und wir lieber mal gleich nach Melbourne fliegen sollten. Zum Glück haben wir das nicht gemacht! Im Gegensatz zu Perth gibt es viel ältere Gebäude und auch die Vegetation ist wie zu Hause. Nach einem halben Jahr Sommer an der Westküste ist es schön mal ein bisschen kühlere Tage und Laubfärbung zu haben! In den 4,5 Tagen haben wir uns häufig kostenlose Räder ausgeliehen und sind nach Port Adelaide und Glenelg gefahren. Das ist etwa das Fremantle von SA, also der Ort, wo 1836 die ersten Siedler an Land gingen. Die Einwohner betonen übrigens SEHR, dass SA nie ein Sträflingslager war, sondern alle Einwanderer freiwillig kamen. Einmal waren wir im Botanischen Garten, bei den Central Markets, im Zirkus :) und haben eine Wanderung am Mt Lofty gemacht, von wo aus man eine schöne Sicht über ADL und Glenelg haben könnte, wenn es gerade nicht so grau gewesen wäre. An einem Nachmittag haben wir Hahndorf, ein ehemals deutsches Village, besucht. Dort sollte es angeblich typisch deutsche Spezialitäten geben, aber Deutschland wurde mal wieder nur auf Bayern reduziert... Es gab Sauerkraut im Hotdog, verschiedene Wurstsorten, Bier, Bären in Lederhosen und bayrische Fahnen. Warum kann man in solchen Dörfern nie Franzbrötchen und Labskaus finden?!? Trotzdem haben wir beide und ziemlich über Apfelstrudel und Sauerkraut mit Leberkäs gefreut!
Gestern Abend sind wir mit dem Firefly Bus über Nacht nach Melbourne gefahren, von wo aus wir heute nach Hobart auf Tasmanien geflogen sind. Hier ist es ein bisschen chilly...17° am Tag und 3° in der Nacht.
Montag, 28. April 2014
Dienstag, 22. April 2014
Exmouth
Viele Gruesse aus Adelaide! Gestern Abend habe ich mich schliesslich von meiner Gastfamilie verabschiedet und mich auf den Weg zum Flughafen gemacht. Da Maria und ich heute moeglichst viel Zeit in Adelaide haben wollten, hatten wir einen Flug gebucht, der schon um 6.50 abgehoben ist. Wir hatten aber natuerlich nicht daran gedacht, dass so frueh noch keine Busse zum Airport fahren. Also mussten wir am Flughafen auf dem Boden zwischen einigen anderen Heimatlosen schlafen... Heute sind wir deswegen ein ganz bisschen fertig, aber wenigstens ist das Hostel gut und liegt direkt in der Innenstadt.
Aber vor dem Abflug nach Adelaide war ich 9 Tage mit Maria und ihren Eltern in einem Camper im Norden WA's unterwegs. Ich wuerde ja gerne ein paar Bilder posten, aber die sind alle schon auf meiner Festplatte im Koffer auf dem Weg nach Sydney. Auf unserer Reise waren wir in verschiedenen National Parks (Yanchep NP, Pinnacles NP, Kalbarri NP, Monkey Mia, Cape Range NP und bestimmt noch ein paar mehr) und sind stundenlang durch die australische Weite gefahren. Es ist immer wieder beeindruckend, wie eintoenig und trocken die Landschaft ist und dass es trotzdem Leben auf der roten Erde gibt! Bei Exmouth liefen uns Schafe, Ziegen und Emus ueber die Strasse und am Strassenrand lagen immer wieder Skelette von Kaengurus (Wer eins ueberfaehrt, duerfte es sogar mitnehmen. Das Fleisch soll lecker sein. Guten Appettit...). Weiter im Norden hatte es schon wieder ein bisschen geregnet, sodass es zum Glueck wieder ein bisschen gruener wurde. Wir haben fast jeden Tag in Lagunen oder in kleinen Riffen direkt am Ufer geschnorchelt und sind in Exmouth einer Tagestour mit Whale Sharks, den "gentle giants", geschwommen. Das Gefuehl, wenn man vom Boot aus ins Wasser springt, es dann wie in einer anderen Welt ganz still um einen herum ist und man ploetzlich diesen riiiesigen Fisch ganz nah an einem vorbeiziehen sieht, ist einfach unbeschreiblich!
Mal wieder gingen die Reisezeit ziemlich schnell rum! Ueber Ostern war ich hauptsaechlich mit Packen und dem Ausmisten meines Zimmers beschaeftigt und dann wars auch schon Zeit good bye zu sagen. Ich bin gespannt, was wir in den naechsten Tagen so machen werden!
Montag, 7. April 2014
See You, Perth!
Vielen Dank auch nochmal für alle Postkarten, Päckchen, eMails und Skype Sessions! So kam mir die Entfernung nicht ganz so groß vor.
Perth ist echt eine Stadt der Extreme: Im Sommer wird es super heiß und es regnet monatelang fast gar nicht, sodass alles staubtrocken ist. Es ist die isolierteste Großstadt der Welt (Adelaide ist 2700km entfernt) und ist nach Chicago auch die zweitwindigste Stadt. Außerdem stehen hier die durchschnittlich größten Häuser weltweit!
Vermissen werde ich auf jeden Fall...
am allermeisten den lockeren Umgang hier! Man spricht sich grundsätzlich mit dem Vornamen
an (sogar in der Zeitung!), sodass ich das doofe "Soll ich den jetzt Duzen oder doch lieber Siezen?" vergessen konnte. Einmal saß ich im Bus und habe ein Buch auf englisch gelesen, als ich gefragt wurde wo genau aus Deutschland ich denn herkommen würde. Ich war erstmal etwas verwirrt, aber da hatte nur jemand den Schriftzug auf meiner Buchschutzhülle (oder wie auch immer das Ding heißt) gesehen. Oder ich habe mich mit Leuten an der Ampel, im Supermarkt und in der Bücherei über Gott und die Welt unterhalten. Die Menschen sind hier so viel offener als zu Hause!
barfuß zum Dog Park zu gehen. Im Sommer sind alle in thongs oder gleich ganz barfuß rumgelaufen und irgendwann habe ich mich auch nicht mehr gewundert, wenn Mann nur in Shorts im Supermarkt unterwegs war.
Delfine, Pelikane und schwarze Schwäne auf dem Swan River. Auch nach einem halben Jahr bringen mich Papageien, Palmen und der Strand immernoch in Urlaubsstimmung.
Kajak fahren auf dem Mathilda Bay. Mit der Sonne am Himmel und der Skyline von Perth im Hintergrund! Und dabei im sea kayak mit Delfinen auf den Wellen anderer Boote surfen!
Volleyball spielen am Cott Beach bei Sonnenuntergang.
Aufräumen und putzen ;-) Vermissen ist vielleicht zu viel, eher muss ich mir das wieder abgewöhnen. Nachdem ich zwischendurch für drei Familien gebügelt und das Haus sauber gehalten habe, kann ich jetzt nicht mehr um nasse Handtücher und Krümel auf dem Boden oder ungebügelte Hemden drumherumgehen. Macht euch keine Hoffnung, wenn ich wieder zu Hause bin, werde ich euch ganz sicher nicht hinterherräumen :D
Fancy Nancy. Eins der besten Kinderbücher überhaupt!
G's allabendliches "Can you tuck me in?" zum 1. Mal um 8.30.
Nicht vermissen werde ich...
"Can You tuck me in?" zum 10. Mal um 10pm.
Kakerlaken und Fliegen. Selbst in super sauberen Haushalten findet man hin und wieder eins dieser fetten Krabbelviecher über den Boden huschen oder im Mülleimer. Yuck! Fliegen waren im Dezember auch echt eklig, aber irgendwann sind die zum Glück genauso schnell verschwunden, wie sie aufgetaucht sind. Ansonsten wurde ich in der ganzen Zeit nie von Monstermozzies aufgefressen, von Schlangen oder Spinnen angegriffen oder von Quallen zerstört. In ländlicheren Vororten gibt es zwar das ein oder andere gefährliche Tier, aber sonst muss man nicht um sein Leben fürchten, sobald man in Australien den Fuß vor die Tür setzt. Wenn man ein bisschen vorsichtig ist und nicht in der Dämmerung im Meer schwimmen geht, kann man es lebendig wieder nach Hause schaffen :-)
Den Wind. Der nervt auf Dauer echt, denn man merkt zu spät...
Sonnenbrände.
Die Hitze im Januar/ Februar. An einigen Tagen bei über 40° war es echt nicht mehr schön und man konnte nur noch ins Wasser flüchten! Ich hätte nicht gedacht, dass einem nach einger Zeit 30 Grad ganz angenehm warm vorkommen können. In den ersten 5 Monaten hatte ich glaube ich 4x abends eine lange Hose an. Das wird sich spätestens auf Tasmanien ändern.
"What's your name?" "Corinna." "Sorry Corrrr...?" "Corinna." "Ah Corrrrrinnnnnner" " Something like that." -.-
So eine Rolle als live-in Au Pair war nicht immer ganz einfach und ich bin allen Kindern super dankbar, dass mir ganz schnell vertraut und mich aufgenommen haben. Jeder auf seine Weise. I kam manchmal nachts in mein Bett gekrabbelt, wenn sie schlecht geträumt hatte und hat einfach bei mir ein bisschen weiter geschlafen bis ich sie zurück getragen habe. "Can you play with me?" habe ich von A meistens gehört. G wollte mir skateboarden und bodyboarden beibringen (irgendwie haben wirs am Ende aber nicht hinbekommen), aber abends wurde er dann doch wieder ganz klein. "When do you go to bed? Can you check on me when you go to bed? And make sure I'm not too hot! And leave your door open!!!" habe ich jeden Abend mindestens 5x gehört... S war für mich eher eine Freundin als ein Kind, auf das ich aufpassen musste. Sie kam manchmal zu mir, wenn die Geschwister mal wieder total unreif, die Eltern sowieso peinlich, und überhaupt alles doof war.
Es war immer wieder eine Herausforderung die Balance zwischen "Ich bin kein Elternteil von euch und wir können auch mal etwas (im Rahmen) Verrücktes tun" und "Ich habe die Verantwortung für euch und ihr solltet auf das hören, was ich sage" zu finden. Auch war ich einerseits "nur" das Au Pair und konnte nicht richtig laut werden, andererseits musste ich auch manchmal ganz klar Nein sagen. Aber ich glaube, dass ich das ich Laufe der Zeit ziemlich gut hinbekommen habe. Nach 13 Au Pairs waren die Kids schon daran gewöhnt, dass es neben Mum und Dad noch jemand anderen gab und so war ich diejenige, die lernen musste ihnen umzugehen und ihnen zu vertrauen. Ich weiß noch wie ich das erste Mal mit A, I und den beiden Hunden im Dog Park ein bisschen überfordert war: A lief zum Spielplatz, I in die andere Richtung zum Kletterbaum, Jango spielte irgendwo mit anderen Hunden und Mimi hatte ich sicherheitshalber an der Leine gelassen, damit ich wenigstens über eine die Kontrolle hatte. HILFE!!! Danach war ich fix und fertig. Und jetzt am Ende war es gar kein Problem, wenn auch mal Freunde der Kinder über Nacht blieben und ich damit für 5 Leute die Verantwortung hatte, wenn K und J abends ausgingen. Eigentlich weiß jeder ziemlich genau, wann für ihn Feierabend ist.
Wie ich gefühlt jedes Mal geschrieben habe, verging die Zeit hier viiiiiel zu schnell. Irgendwie war am Montag noch die ganze Woche vor mir und ich hatte tausend Pläne für die nächsten Tage und plötzlich war dann schon wieder Sonntag. Langweilig wurde es hier also nie! Dafür gab es viel zu viel zu sehen! Ich musste eher aufpassen, dass ich auch mal einen halben Tag einfach nix mache :D
Insgesamt hätte meine Au Pair Zeit gar nicht besser sein können! Ich war in der besten Jahreszeit in einer Stadt, in der ich ganz viel sehen, mich jedoch auch nicht verlaufen konnte. Unser Haus und mein Zimmer waren echt schön und die Lage top: 5min zur Bahn und 5min zu Fuß zu einem der schönsten Strände. Aber allerwichtigesten ist meine Familie: Die 6 haben meine Zeit hier zu etwas ganz Besonderem gemacht :)
Jetzt gehts erstmal mit Maria hoch nach Exmouth und dann nach Ostern mit ihr und Jenny an die Ostküste. Im Camper. Mit dem kommunistischen Känguru und dem Pinguin. Razupaltuf!
Wie ich gefühlt jedes Mal geschrieben habe, verging die Zeit hier viiiiiel zu schnell. Irgendwie war am Montag noch die ganze Woche vor mir und ich hatte tausend Pläne für die nächsten Tage und plötzlich war dann schon wieder Sonntag. Langweilig wurde es hier also nie! Dafür gab es viel zu viel zu sehen! Ich musste eher aufpassen, dass ich auch mal einen halben Tag einfach nix mache :D
Insgesamt hätte meine Au Pair Zeit gar nicht besser sein können! Ich war in der besten Jahreszeit in einer Stadt, in der ich ganz viel sehen, mich jedoch auch nicht verlaufen konnte. Unser Haus und mein Zimmer waren echt schön und die Lage top: 5min zur Bahn und 5min zu Fuß zu einem der schönsten Strände. Aber allerwichtigesten ist meine Familie: Die 6 haben meine Zeit hier zu etwas ganz Besonderem gemacht :)
Jetzt gehts erstmal mit Maria hoch nach Exmouth und dann nach Ostern mit ihr und Jenny an die Ostküste. Im Camper. Mit dem kommunistischen Känguru und dem Pinguin. Razupaltuf!
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